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Aderhold-Anwälte verlassen RölfsPartner

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Nachdem gerade ein 30-Mann-Team der Unternehmensberatungssparte RölfsPartner verliess, spaltet sich jetzt auch der Anwälte-Zweig Aderhold mit seinen 90 Mitarbeitern ab. Die Juristen zählen zu den Top-50-Kanzleien in Deutschland und machten zuletzt 15 Millionen Euro Umsatz. Prominente Mandanten sind etwa der Heitkamp Konzern, Tengelmann, Woolworth, Signal Iduna oder Kik. Ein starkes Standbein haben die Aderhold-Juristen im Bankenbereich insbesondere bei den Hypothekenbanken und Sparkassen, wo sie als Spezialisten für schwierige Fälle gelten. Ihre Standorte sind Dortmung, Düsseldorf, Leipzig und München. Das frühere Kölner Büro verliess die Rölfs-Gruppe bereits im vergangenen Jahr. Signifikante Abgänge von Juristen gab es auch aus dem Münchner und dem Düsseldorfer Standort.

Gestartet war Aderhold unter der Dachmarke Rölfs mit ihren vier Sparten – den Wirtschaftsprüfer, den Steuer-, den Unternehmensberatern und den Anwälten – vor zehn Jahren mit rund 15 Anwälten.RölfsPartner ist mit rund 700 Mitarbeitern laut Lünendonk-Liste die Nummer Neun am deutschen WP-Gesellschaften-Markt und machte im vergangenen Jahr rund 88 Millionen Euro Umsatz. Bei Aderhold arbeiten 20 Partner und 20 angestellte Anwälte. Traditionell spielen Wirtschaftsanwälte höhere Stundenhonorare als Wirtschaftsprüfer ein. Die Trennung erfolgt – ebenso wie die Abspaltung  der Unternehmesberater – wegen “unterschiedlicher Auffassungen über die künftige Strategie” kommentierte heute Lutz Aderhold, seines Zeichens Professor und Namensgeber der Kanzlei. Er liess keinen Zweifel daran, dass die vergangenen Jahre gute Jahre waren, in denen sie Jahr für Jahr an Umsatz und Gewinn zulegten und sich das Geschäftsmodell bewährt hatte. http://blog.handelsblatt.com/management/2010/07/10/berater-team-wechselt-von-rolfs-zu-ebner/#more-638812

Ob sich die abtrünnigen Anwälte nunmehr einer anderen Kanzlei anschliessen oder alleine bleiben, ist derzeit noch unklar laut Aderhold. Großen Wert legen die Juristen auf partnerschaftliche Zusammenarbeit mit entsprechenden persönlichen Freiheiten.

“RölfsPartner will künftig über die neu gegründete Rölfs RP Rechtsanwaltsgesellschaft Rechtsberatung, Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung unter einem Dach und an allen Standorten anbieten”, berichtet die Fachredaktion “Juve”. Jochen Rölfs plane, ein neues Team an den Frankfurter Standort zu holen und das Münchner Büro zu vergrößern.

Straffere Führungsstruktur bei Sozietät Graf Westphalen – nein danke

So ähnlich mutet eine andere Abpaltung an, die zu Monatsbeginn verkündet wurde: Die Standorte Köln und Freiburg von der Sozietät Graf von Westphalen (GvW) – der größten deutschen unabhängigen Mittelstandskanzlei – wollen ab Januar 2011 “künftig gemeinsam ihren eigenen Weg zu gehen und sich zu einer neuen Partnerschaft zusammenschließen”. Mit von der Partie: Namensgeber  ist Professor Friedrich Graf von Westphalen. Da hiess es: “In der neuen Konstellation werden mehr als 50 Anwälte, darunter 25 Partner, zusammenarbeiten. Sie verbindet ein unternehmerischer Ansatz, der Fokus auf das Mid-Market-Geschäft und eine ausgeprägte internationale Ausrichtung.” Was das genau bedeutet, erklärte dann die mit-weggehende Partnerin Barbara Mayer: Es sei “nicht nur eine Frage der Größe, sondern auch der Überzeugung”. Die bisherige GvW-Struktur mit 150 Anwälten stellte eine gute Balance zwischen Organisation und unternehmerischer Freiheit dar. Aber die Tendenz ging dahin, die organisatorischen Strukturen zu verstärken und die Freiheit zu beschneiden. Das ist eine Tendenz, die wir nicht mitmachen möchten. Wir glauben, dass wir mit unserer unternehmerischen Freiheit erfolgreicher sind – und uns die Arbeit mehr Spaß macht – wobei das eine das andere bedingt.”

Und Barbara Mayer weiter: “Übrigens ist bei uns erkennbar, dass es eine Korrelation zwischen dem unternehmerischen Approach und dem wirtschaftlichen Erfolg gibt. Das spricht aus unserer Sicht dafür, den unternehmerischen Approach eher beizubehalten als einzuschränken. Logisch, oder?”


Alle M&A-Partnerinnen der Law Firms passen in einen VW-Bus

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Barbara Mayer aus dem Corporate-Team der Kanzlei Friedrich Graf von Westphalen & Partner aus Freiburg/ Köln ist – zusammen mit Manuela Roeding von Hengeler Mueller – die erste Frau, die jetzt in den Ausschuss Gesellschaftsrecht* in der Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) einzieht. Handelte es sich hierbei doch bislang um eine reine Männerveranstaltung – die wohl jetzt erstmals gezielt die andere Hälfte der Menschheit in ihre Auswahl einbezogen hat. Für den Management-Blog plaudert sie ein wenig aus dem Nähkörbchen:

Frau Mayer, eine Kollegin von Ihnen erzählte mir erst kürzlich, dass diejenigen Frauen im Bereich Corporate/M&A, die es geschafft haben, Partnerinnen zu werden,  locker in einen VW-Bus passen würden. Wer ist das aus Ihrer Sicht?

Es wurde Zeit, dass sich die Bundesrechtsanwaltskammer auch für Frauen öffnet, repräsentiert sie doch einen Berufsstand mit einem hohen Frauenanteil. Aktuell passen tatsächlich die weiblichen Partner der Großkanzleien aus dem Bereich Corporate / M&A noch locker in einen VW-Bus.

Barbara Mayer

…und wem begegnen Sie da so?

Mir fällt keine einzige Frau ein, der ich bei Verhandlungen in zahlreichen Transaktionen schon einmal gegenüber gesessen hätte. Wenn Frauen in unserem Bereich auftauchen, dann häufiger als Unternehmensjuristinnen. Insbesondere übrigens bei internationalen Unternehmen. Die wenigen Frauen, die im Bereich Corporate / M&A auf Partnerebene tätig sind, kenne ich von Veranstaltungen, vom Hörensagen oder wegen ihrer Veröffentlichungen. Das sind Daniela Weber-Rey von Clifford Chance, Daniela Favoccia von Hengeler Mueller (die kenne ich noch von der Uni). Bei Freshfields gibt es gleich drei Partnerinnen: Stephanie Hundertmark (auch die kenne ich von der Uni), Annedore Streyl und Hildegard Bison. Darüber hinaus gibt es noch Gabriele Rosskopf von Gleiss Lutz, Ulrike Friese-Dormann von Milbank, Gabriele Apfelbacher von Cleary Gottlieb, Ulrike Gantenberg von Heuking Kühn und Hildegard Ziemons (die kenne ich aus der Arbeitsgemeinschaft Handels- und Gesellschaftsrecht im DAV).

 

Können Sie sich dieses Phänomen erklären, wenn doch die Frauen schon seit Jahrzehnten die Unis bevölkern und durchaus gute Examina machen?

Grundsätzlich fehlt es – wie die kurze Liste zeigt – an Vorbildern. Gerade darum ist der Schritt der BRAK so wichtig, in den Ausschuss Gesellschaftsrecht erstmals zwei Frauen zu berufen. Aber es gibt auch andere Gründe für den Frauenmangel im Bereich Corporate / M&A: Frauen stürzen sich traditionell und immer noch bevorzugt auf Rechtsgebiete, die eher einen sozialen Touch haben. In den Großkanzleien ist das zum Beispiel das Arbeitsrecht, aber auch das öffentliche Recht. Partner werden Anwälte in aller Regel zwischen 30 und 40 Jahren. In dieser Phase sind aber viele Frauen mit ihren Kindern befasst und deshalb häufig nur in Teilzeit tätig.

 

…und Teilzeit-Partner sind nicht gerade erwünscht in Law Firms.

Sie führen jedenfalls Teilzeit-Partnerschaften erst in jüngster Zeit ein und waren vor zehn oder 15 Jahren noch undenkbar, jedenfalls gab es kaum welche. Wer im entscheidenden Moment in der Kanzlei nicht oder zu wenig präsent ist, hat wenig Chancen, seine Karriere fortzuführen. Und weil das so ist, haben viele meiner guten Kommilitoninnen sich damals gleich für den öffentlichen Dienst oder für die Tätigkeit in einem Unternehmen entschieden.

 

Sie hatten nie Probleme, weil Sie eine Frau sind?

Ich habe nicht das Gefühl, als Frau jemals übergebügelt worden zu sein. Das einzige, was ich berichten kann, ist die Verwechslung mit meiner Sekretärin oder der Sekretärin des Partners, bei dem ich als junge Anwältin gearbeitet habe. Deswegen rate ich allen tüchtigen jungen Anwältinnen zum Doktor-Titel. Das mindert die Verwechselungsgefahr und schafft Respekt.

 

Wie haben Sie reagiert, wenn man sie mit Ihrer Sektretärin verwechselt hat oder für eine Sekretärin hielt, eben weil sie eine Frau sind?

Wenn ich irgendwo angerufen habe, haben mich die Vorzimmerdamen meiner Gesprächspartner ab und zu erst malgefragt, mit welchem Anwalt sie denn verbinden dürften. Ich habe mir dann manchmal einen Spaß draus gemacht und gesagt, dass ich gleich mit Frau Dr. Mayer verbinden würde. Dann habe ich etwas gewartet und auf dem Schreibtisch geraschelt und mich anschließend mit `Rechtsanwältin Dr. Mayer`wieder gemeldet. Dann waren die Verhältnisse geklärt – und alle zufrieden.

 

* Das Gremium besteht aus elf Mitgliedern, die bei Gesetzgebungsverfahren Stellungnahmen zu Gesetzentwürfen und Expertenauskünfte sowie Einschätzungen in Ministerien oder im Parlament abgeben.

 

Ein Teller Backhähnchenschlegel mit Barbara Mayer und Gerhard Manz

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“Ich mach gerne Urlaub”, grinst Barbara Mayer, Top-Anwältin aus Freiburg und Partnerin der Kanzlei Friedrich Graf von Westphalen & Partner. Und das sagt sie auch ihren Mandanten, da kennt sie nichts. Etwa wenn sie eine Telefonkonferenz zusammen mit ihrem Partner Gerhard Manz während des Urlaubs führt. Am Strand von Griechenland oder irgendwo in der Provence. Und wenn der Mandant sich wundert, warum die Telefonleitung so schlecht ist. Den Mut hat nicht jeder High-Potential-Anwalt.

Barbara Mayer, Partnerin bei Friedrich Graf von Westphalen

Barbara Mayer, Partnerin bei Friedrich Graf von Westphalen & Partner in Freiburg

Wir sitzen am Rande des Deutschen Anwaltstags in Düsseldorf beim Österreicher in den Kitzbüheler Stuben vor dem Lokal, essen lauwarmen Kartoffelsalat mit Backhähnchen-Schlegeln und lassen Revue passieren, was so war beim  Anwaltstag. Mayer ist stolz, dass beim Empfang der Arbeitsgemeinschaft der Anwältinnen gut 100 Besucher – darunter auch viele Männer – waren. Das ist eins der Themen beim Anwaltstag: die Frauen, und wie man sie hält. Der Großteil der Frauen arbeitet in ihrer eigenen Praxis und zwar alleine. Ein weiterer Großteil arbeitet nur Teilzeit.

Gerhard Manz, Partner bei Friedrich Graf von Westphalen

Gerhard Manz, Partner bei Friedrich Graf von Westphalen & Partner in Freiburg

Der Wollladen-Effekt.Ihr Kollege Manz erzählt vom sogenannten Wollladen Effekt, der bei Frauen regelmässig auftrete. Der bedeutet, dass Frauen, die sich selbständig machten, gerne einen Wolladen aufmachen, weil sie auch selbst gerne stricken. Und bei Anwältinnen sei das nicht anders: statt gezielt nach einer guten Perspektive für ihre Karriere Ausschau zu halten, schauen sie oft nach etwas, das ihnen gerade naheliegt. Und das ist eben eher das Familienrecht oder das Arbeitsrecht - und weniger das Urheber- oder Kartellrecht.

 

42 Prozent weniger Einkommen bei Anwältinnen als bei Anwälten

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Aber Frauen entscheiden sich viel häufiger für kleinere Kanzleien, beobachtet auch Mayer. Die Folge: Sie haben weniger gewerbliche Mandanten und sie verdienen deutlich weniger. Und das betstätige auch die Studie des Deutschen Anwaltvereins, die auf dem Anwaltstag eine Hauptrolle spielte (man hatte eigens die TV-Moderatorin Gabi Bauer engagiert für die entsprechende Podiumsveranstaltung):  Der Gender Pay Gap – die Einkommenskluft zwischen den Geschlechtern - in der Rechtsberatung sogar bei 42 Prozent liegt  – und die Frauen – nicht die sonst üblichen – rund 20 Prozent weniger verdienen.

Auch ihre Kanzlei bemühe sich, junge Frauen zu halten – auch nachdem sie vielleicht Kinder bekommen haben: “Wir sind für gute Frauen flexibel ohne Ende”, sagt Mayer – und trotzdem springen so manche lieber ab. Warum? das verstehen sie selbst nicht so ganz.

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Wenn Kanzleien nicht mal eine Homepage haben…ist das ein Signal

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Und wir kommen darauf zu sprechen, wie viele kleine Kanzleien den Zug der Zeit verpassen. Sie haben noch heute keine Homepage – was nicht entscheidend ist, aber ein Indiz. Für mangelnde Innovationsfreude zum Beispiel. Zum Beispiel Sozietäten in kleineren Städten. Die früher noch ein paar lokalen Industriemandanten hatten, die aber im Laufe der Jahre sang- und klanglos abhanden gekommen sind. Mayer erzählt von so einer typischen Kanzlei, die heute nur noch auf 800 Euro Streitwert im Durchschnitt pro Fall kommt – und davon kaum leben kann. Warum die Firmenkunden weg gehen? Das liege an der fehlenden Spezialisierung und Internationalisierung, denken die beiden Badener Mayer und Manz.Denn an Einsatzfeldern mangelt es auch bei mittelständischer Klienten keineswegs. Solche etwa, denen eine eigene Compliance-Abteilung zu teuer ist und die auf schlanke Strukturen Wert legen. Und heute verlangen Firmenkunden von ihren Lieferanten Zusicherungen, dass auch sie compliance-gerecht produzieren.

Oder: Bauen denen Anwälte ein Compliance-System auf, sinken die Versicherungsprämien. Und vor allem: Stellt sich dann heraus, dass ein Geschäftsführer der eigenen Untergesellschaft in Bangladesh mit Schmiergeldern gearbeitet hat, kann dafür die Muttergesellschaft hier belangt werden. Und dann kann sich das Top-Management zumindest damit persönlich rechtfertigen, dass es eine Compliance-Struktur geschaffen hat – auch mit Hilfe von Anwälten, von denen sie sich dabei beraten lassen.

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Die Flucht der Unternehmen nach Österreich und in die Schweiz – vor den deutschen AGB-Regeln übers Kleingedruckte

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Manz und Mayer sprechen schon von der nächsten Veranstaltung für Rechtsanwälte und zwar dem 3. Europäischen Handels- und Gesellschaftsrechtstag in Wien  Ende Juni. Wo es um große Unternehmen aus Deutschland geht, die wegen des strenge Rechts der AGB´s ins österreichische oder schweizer Rechtssystem flüchten. Die unbegrenzte Haftung etwa, mache denen zu schaffen. Manz erklärt: Wer eine Schraube für 90 Cent das Stück beispielsweise für Bremsanlagen für Autos produziert und seine Haftung je Fall nicht auf eine Million Euro beschränken kann, hat ein Problem. Denn das ist nach deutschem Recht unzulässig – jedenfalls mit Hilfe von vorformulierten Standardklauseln, also dem Kleingedruckten, den AGB´s .

Ganz abgesehen davon, dass reine Vermögensschäden als entgangener Gewinn nicht mal versicherbar sind: So zum Beispiel ein Schaden, den ein Autohersteller dadurch erleidet, dass sein Band stillsteht, weil die vom Lieferanten geschickte – und dringend benötigte – Spezial-Schraube zu kurz, zu lang oder zu dick ist. Wenn Ersatz auch gar nicht so schnell zu beschaffen ist. Nach deutschem Recht können die Hersteller dieses immense Risiko durch kleingedruckte AGB`s nämlich weder – wirksam – ausschließen noch zumindest deckeln. Anders als etwa nach schweizerischem Recht

Deutsche Anwälte müssen ihren mandanten also raten, entweder jedesmal – lästige - Haftungsbeschränkungen per Individualvertrag zu vereinbaren. Oder zu vereibaren, dass  schweizerisches Recht gelte. Und dann könne sich der Mandant auch direkt Anwälte in der Schweiz beauftragen – jedenfalls bei wirklich wichtigen Verträgen.  Bei kleineren Geschäften schreiben deutsche Anwälte auch schon mal unter ihren Vertrag, dass dass Schweizer Recht gilt. “Das ist nicht perfekt, aber in der Praxis verbreitet”, sagt Mayer.

Wiener Schnitzel in den "Kitzbüheler Stuben" - als Ersatzfoto, nur so lange das mit  Backhendel-Schlegeln noch produziert wird

Wiener Schnitzel in den “Kitzbüheler Stuben” – als Ersatzfoto, nur so lange das mit Backhendel-Schlegeln noch produziert wird.

Babara Mayer: http://www.fgvw.de/119-0-Mayer+Barbara+Dr.html

Gerhard Manz: http://www.fgvw.de/50-0-Manz+Gerhard.html

 

Unfähige Goldröckchen statt hochqualifizierter Männer? Was für ein Quatsch. Top-Juristin Barbara Mayer räumt mit Vorurteilen der Frauenquote-Diskussion auf

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Wer hat Angst vor der Frauenquote?

Gastbeitrag von Babara Mayer, einer der führenden M&A-Anwältinnen Deutschlands und Partnerin bei Friedrich Graf von Westphalen & Partner

 

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In den Koalitionsverhandlungen haben sich Union und SPD auf Vorgaben für Frauenquoten in Unternehmen geeinigt: Mindestens 30 Prozent der Aufsichtsräte sollen ab 2016 weiblich sein. Das betrifft allerdings nur eine winzige Zahl von Unternehmen, nämlich nur börsennotierte mit mehr als 2000 Mitarbeitern. Wenn die Frauenquote Gesetz wird, sind also vielleicht 500 Unternehmen in Deutschland betroffen – von insgesamt fünf Millionen.
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Musterschüler: Henkel, Deutsche Bank, Beiersdorf und Allianz 
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Dennoch schlägt das Thema Wellen in der deutschen Wirtschaft. Denn bisher erfüllt nur jeder vierte Dax-Konzern die geplante Frauenquote. Henkel, Deutsche Bank, Beiersdorf und Allianz sind die Musterschüler. Bei diesen vier Unternehmen erfüllen sowohl die Anteilseigner als auch die Arbeitnehmer die 30-Prozent-Quote im Aufsichtsrat.
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Einige Unternehmen schaffen die 30-Prozent-Marke nur mit Hilfe einer starken Frauenpräsenz im Arbeitnehmer-Lager: Commerzbank, Deutsche Post, Deutsche Telekom und Lufthansa.
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Auf der Anteilseigner-Seite sieht es hingegen düster aus: Im 20-köpfigen Aufsichtsrat der Lufthansa ist die Chefin des Maschinenbauers Trumpf, Nicola Leibinger-Kammüller, die einzige Frau unter den zehn Vertretern der Anteilseigner. Dementsprechend geht in den Wirtschaftsverbänden die Angst um. Die Angst davor, dass die Frauenquote unqualifizierte Goldröckchen hervorbringen könnte, die Plätze blockieren, die anderenfalls hochqualifizierte Männer innehätten.
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Frauen müssen Ingenieurinnen sein und Männer nicht?
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Hochqualifizierte Männer gegen unfähige Goldröckchen? Das möchte ich doch etwas näher beleuchten.
 
Nicola Leibinger-Kammüller, die schon erwähnte Chefin des Maschinenbau-Unternehmens Trumpf und damit eine der Spitzenfrauen der deutschen Wirtschaft, bezeichnete die in den Koalitionsverhandlungen angedachte Quote als “überflüssig“. Und dass es zum Beispiel im Maschinenbau nicht genügend qualifizierte Frauen gebe. Die Pläne der künftigen Koalition lösten “nicht das Problem, dass gerade Industrieunternehmen zu wenig Frauen und speziell Naturwissenschaftlerinnen und Ingenieurinnen für die Führungspositionen auf unteren Ebenen haben”.
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Leibinger-Kammüller ist als Germanistin in drei Aufsichtsräten – und verlangt von anderen Frauen  ein naturwissenschaftliches oder Ingenieur-Studium
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Das mag sein, spricht aber nicht gegen die Frauenquote in den Aufsichtsräten. Denn die Aufsichtsräte großer deutscher Unternehmen bestehen nicht etwa aus Naturwissenschaftlern, Ingenieuren und Technikern, unter denen es wenige Frauen gibt. Und Frau Leibinger-Kammüller sollte das eigentlich wissen. Sie selbst hat – ganz frauentypisch – Philologie studiert: Germanistik, Anglistik und Japanologie. Dennoch bereitet es für sie ersichtlich kein Problem, den Aufsichtsräten von Lufthansa, Siemens und Axel Springer anzugehören. „Zur Führung eines Unternehmens braucht man vor allem Persönlichkeit, Begeisterungsfähigkeit, Entscheidungskraft und Veränderungsbereitschaft,“ sagte sie 2011 in einem Interview.
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Nur 13 Prozent der Aufsichtsräte sind bisher Naturwissenschaftler oder Ingenieure
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Damit hat sie zweifellos recht. Nur: diese Qualitäten sind nicht unbedingt die Schwerpunkte in einem naturwissenschaftlichen oder technischen Studium, sollte man meinen. Und in der Tat. In den Aufsichtsräten deutscher Großunternehmen sind Diplom-Ingenieure mit sieben Prozent und Naturwissenschaftler mit sechs Prozent eher schwach vertreten. Es dominieren hingegen Wirtschaftswissenschaftler und Juristen: bei den Funktionsträgern aus den DAX-, MDAX- und SDAX-Unternehmen sind die Ökonomen (Betriebswirte, Volkswirte und Bankkaufleute) mit 41 Prozent und die Juristen mit 18 Prozent vertreten.
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Weder Cromme, noch Schneider, Wenning Bischoff oder Kley haben die Ausbildung, ohne die es bei Frauen nicht gehen soll
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Einige Beispiele aus der Elite der deutschen Aufsichtsräte gefällig?
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- Gerhard Cromme, bis vor kurzem Aufsichtsratsvorsitzender des Technologie-Konzerns Siemens und des Stahl- und Technologieunternehmens ThyssenKrupp, Mitglied in den Aufsichtsräten von Axel Springer und Saint-Gobain, hat Jura und Volkswirtschaft studiert.
- Manfred Schneider, Aufsichtsratsvorsitzender des Gas- und Technologiekonzerns Linde, des Energieversorgungskonzerns RWE, lange Jahre in derselben Funktion auch beim Chemie-Konzern Bayer, Mitglied der Aufsichtsräte von Daimler und TUI, hat Betriebswirtschaft studiert.
- Werner Wenning, der Aufsichtsratsvorsitzende von Bayer, kommt aus dem Finanz- und Rechnungswesen.
- Manfred Bischoff, Aufsichtsratsvorsitzender von Daimler, hat Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft studiert.
- Max Kley, Aufsichtsratsvorsitzender von SGL Carbon und Mitglied im Aufsichtsrat von HeidelbergCement und BASF, ist von Hause aus Jurist.
Mit anderen Worten: man(n) muss nicht Ingenieur oder Naturwissenschaftler sein, um für den Aufsichtsrat eines deutschen High-Tech-Konzerns qualifiziert zu sein. Dann sollte dasselbe auch für Frauen gelten. Und schon wird es schwierig mit der Argumentation: Der Frauenanteil unter den Studierenden der Rechtswissenschaften liegt bei etwa 51 Prozent beziehungsweise rund 35 Prozent bei den Wirtschaftswissenschaftlern. 
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Auch auf dem Ticket Unternehmer-Tochter kann man auch einen guten Aufsichtsrat-Job machen
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Dass sogar ein Philologie-Studium nicht von Schaden ist, wenn es darum geht, sich für die Leitung eines Unternehmens zu qualifizieren, zeigt das Beispiel von Nicola Leibinger-Kammüller. Sie hätte ihre Position vermutlich nicht, wenn sie nicht die Tochter des Trumpf-Patriarchen Berthold Leibinger wäre. Aber sie füllt ihre Position ersichtlich sehr gut aus – nicht nur im eigenen Unternehmen, sondern eben auch in Aufsichtsräten von Lufthansa, Siemens und Axel Springer.
Über Barbara Mayer: 

Die millionenschweren Fluchten vor der Frauenquote in die SE´s

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Weil die gesetzlich geplante Frauenquote nicht für Europa-AG´s gelten, könnten manche Konzerne jetzt aus Angst vor Frauen im Aufsichtsrat auf die Idee kommen, noch rasch umzufirmieren.

Die Bundesregierung macht jetzt ernst mit der Frauenquote: der Gesetzentwurf, der Unternehmen wie öffentlichen Dienst in Sachen Geschlechtergleichstellung in den Cheftetagen zur Räson bringen soll, ist 120 Seiten dick. Alle Selbstverpflichtungen der Wirtschaft in den vergangenen zwölf Jahren waren nur in den Schreibtischschubladen gelandet und wurden mitnichten umgesetzt.

Die wichtigsten Folgen: Ab 2015 sollen in den Aufsichtsräten von rund 120 börsennotierten Aktiengesellschaften 30 Prozent Frauen sitzen. Übergangsweise dürfen die Kontrollorgane bleiben wie sie sind, erst bei Neubesetzungen kommt zum Zuge, wer bis dato unterrepräsentiert ist. Wer hiergegen verstößt, muss die Plätze im Aufsichtsrat unbesetzt lassen, so der Entwurf. Ausserdem müssen die Unternehmen berichten, ob sie die Quote erreicht haben oder, falls nicht, welche Gründe das verhinderten.

Wer nicht unter die Frauenquote fallen wird

Nicht betroffen sind von dem geplanten Gesetz jedoch Aktiengesellschaften, die als SE firmieren, als Societas Europae. Zu ihnen zählen beispielsweise Allianz, BASF, Köckner, Eon, MAN, SGL Carbon, Fresenius oder Hannover Rück (siehe Tabelle von Kienbaum Consultants International.

Welche Dax160-Unternehmen sich in SE’s (Societas Europae) umwandelten

Unternehmen Index
1)    Aixtron SE TecDax
2)    Allianz SE DAX30
3)    Axel Springer SE MDAX
4)    BASF SE DAX30
5)    Bilfinger Berger SE MDAX
6)    CANCOM SE TecDax
7)    Deutsche Annington Immobilien SE SDAX
8)    Fresenius SE & Co. KGaA DAX30
9)    FuchsPetrolub SE MDAX
10) E.ON SE DAX30
11) GfK SE SDAX
12) Hannover Rück SE MDAX
13) Klöckner & Co. SE MDAX
14) MAN SE MDAX
15) Nordex SE TecDax
16) PUMA SE SDAX
17) SGL Carbon SE MDAX
18) Surteco SE SDAX
19) Tipp 24 SE SDAX
20) Wacker Neuson SE SDAX

Quelle: Kienbaum Consultants International, Stand:Feburar 2014 (ohne SAP, DAX30)

3500 Unternehmen, von denen etliche völlig unvorbereitet sind

Entscheidend findet Fidar-Präsidentin Monika Schulz-Strelow die Pflicht für über 3500 – entweder börsennotierte oder mitbestimmte – Unternehmen, ihre Planungen für den Frauenanteil in Führungspositionen zu veröffentlichen. „Von denen sind nicht alle auf die Frauenquote vorbereitet“, so die Chefin der Initiative für Frauen in die Aufsichtsräte.  Letztlich gehe doch um die Frage, welche Unternehmenskultur überleben wird und ob ein Unternehmen für Frauen als Arbeitgeber attraktiv bleibt, wenn dort ohnehin keine Frauen an die Spitze kommen.

Monika Schulz-Strelow von Fidar

Monika Schulz-Strelow von Fidar

Wie verhärtet die Fronten bei diesem Thema sind, bekam Schulz-Strelow erst kürzlich glasklar zu spüren: “Bei einer Aufsichtsräte-Tagung schlug mir deutliche Ablehnung entgegen, als ich mit Ex-Metro-Chef Hans-Joachim Körber auf dem Podium diskutierte.” Er sprach ihr ab, sie dürfe gar nicht mitreden, da sie keine wirtschaftliche Verantwortung trüge. Was nicht einmal stimmt, da Schulz-Strelow in Berlin bereits acht Jahre lang ein Unternehmen geführt hat – mit Erfolg.

Ob manche Aktiengesellschaften die Frauenquote so sehr fürchten, dass sie sich lieber in die Rechtsform der SE flüchten? Schulz-Strelow glaubt daran nicht, auch in Norwegen habe damals kein  Unternehmen wegen der Frauenquote so gehandelt.

Flucht vor der Quote in die SE

Das sieht Barbara Mayer, Expertin für Gesellschaftsrecht und Partnerin bei Friedrich Graf von Westphalen & Partner anders: „Manche Aktiengesellschaft wird sich nun in eine SE umwandeln“, erwartet die Freiburgerin. „Denn wer die Frauenquote partout ablehnt, der wird nach Wegen suchen, sie zu umgehen.“ Keiner wird’s offen zugeben – um nicht den eigenen Anstrengungen des Personalmarketings zu konterkarieren. Deshalb wird als offizielle Begründung etwas anderes herhalten müssen wie etwa das internationale Renommee, so die Top-Anwältin.

Barbara Mayer, Partnerin bei Friedrich Graf von Westphalen & Partner

Barbara Mayer, Partnerin bei Friedrich Graf von Westphalen & Partner

„Vermutlich wird kein Unternehmen allein wegen der Frauenquote den Aufwand der Umwandlung in die SE auf sich nehmen, aber die Quote könnte ein Argument neben den anderen sein“, mutmaßt Mayer. Denn: SE´s haben noch andere Vorteile: Sie dürfen mit einem Board als Unternehmensspitze arbeiten – ohne die typisch deutsche Aufspaltung in Aufsichtsrat und Vorstand. Das deutsche Mitbestimmungsrecht gilt für SE´s nicht; stattdessen wird der Umfang der Arbeitnehmermitbestimmung zwischen Anteilseignern und Belegschaft ausgehandelt. Und SE’s können frei bestimmen, wie viele Aufsichtsräte sie haben wollen.

SE-Umwandlungen dauern meistens ein Jahr

Ob die Unternehmen, die tatsächlich lieber umfirmieren als eine Frauenquote erfüllen zu müssen, es noch vor 2016 schaffen? Die SE-Umwandlung dauert, wenn es schnell geht, zehn bis zwölf Monate, sagt Anwältin Mayer. Am meisten Zeit kosten die Verhandlungen mit den Betriebsräten: „Sechs Monate dauern allein die Verhandlungen mit den Arbeitnehmer-Vertretern über die Arbeitnehmerbeteiligung“, erläutert sie.
SE-Umwandlungen gehen bei Konzernen in die Millionen

Wie teuer Unternehmen solch eine SE-Umwandlung zu stehen kommt? Bei SAP sollen diese Umwandlungskosten vier Millionen nach Schätzungen ausmachen und sie wurde gerade erst im Mai beschlossen. Laut dem Bericht der EU-Kommission über die Funktionsweise der SE vom 19. November 2010 lagen die Kosten für SE-Gründungen – samt Steuern und Rechtsberatungs- sowie Übersetzungs- und Registrierungskosten – in einer Spanne von 100.000 Euro und zwei bis vier Millionen Euro, im Durchschnitt demnach bei 784.000 Euro (ohne Allianz und BASF). „Mittelständische Unternehmen kostet eine SE-Umwandlung zwischen 100.000 und 500.000 Euro“, so Mayers Erfahrung.
Bei diesen Berechnungen blieben zwei Konzerne aussen vor: Die Allianz als absoluter Ausreißer nach oben mit 95 Millionen Euro und auch die der BASF mit fünf Millionen Euro. Für die Allianz zahlt sich die Umwandlung der Rechtsform in eine Europa-AG (SE) aus. Ihr CEO Michael Diekmann sagte dazu in einem Interview: “Wir haben durch sie beim Auskauf der Minderheitsaktionäre unserer italienischen Tochter RAS bis zu einer Milliarde Euro gespart.”

Zu wenig Frauen – eine Mär

“Dass es nicht genug Frauen gibt, halte ich für falsch”, sagt Mayer. Zum einen gebe genug Professorinnen, Beraterinnen und Politikerinnen, die fachlich hoch qualifiziert sind. Und zum anderen gibt es genug Männer in Aufsichtsräten, die niemals zuvor ein Dax-Unternehmen als Vorstand geführt hätten: EX-FDP-Generalsekretär Patrick Döring bei der Deutschen Bahn,  Ex-Politiker Friedrich Merz bei der Deutschen Börse oder der Axa Versicherung,  der Sozialpädagoge Tobias Merckle bei Heidelberg Cement, Rechtsanwalt Wilhelm Haarmann bei SAP oder der Schwimmer Alexander Popow bei Adidas seien nur einige. “Und die zeigen, dass es auch ausserhalb der DAX-Vorstände Leute gibt, die gute, kritische Aufseher sind,” so Mayer weiter.

Die aktuellen Besetzungen mit Frauen in den Dax-Aufsichtsräten steht im Woman-on-Board-Index:  http://www.fidar.de/wob-index/aufsichtsrat-und-vorstand.html

Zur SE / Europa-AG: https://de.wikipedia.org/wiki/Societas_Europaea

Barbara Mayer über Vorurteile bei der Frauenquoten-Diskussion: http://blog.wiwo.de/management/2013/11/25/unfahige-goldrockchen-statt-hochqualifizierter-manner-was-fur-ein-quatsch-top-juristin-barbara-mayer-raumt-mit-vorurteilen-der-frauenquote-diskussion-auf/

Nahaufnahme: Barbara Mayer von Friedrich Graf von Westphalen & Partner antwortet

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Elf Fragen an Barbara Mayer ….

…. Managing Partner der Top-50-Kanzlei Friedrich Graf von Westphalen & Partner und gehört zu den führenden M&A-Anwälten.

Sie ist eine von drei Frauen in Deutschland, die sich – neben Constanze Ulmer-Eilforth bei Baker & McKenzie und Elisabeth Lepique bei Luther – an die Spitze einer renommierten Wirtschaftskanzlei durchgesetzt haben.

 

Barbara Mayer, Managerin Partnerin bei Friedrich Graf von Westphalen & Partner

Barbara Mayer, Managing Partnerin bei Friedrich Graf von Westphalen & Partner

 

Erklären Sie in einem Satz, was Ihr Unternehmen tut?

Als Wirtschaftsanwälte unterstützen wir Unternehmen im In- und Ausland, meist beratend, wenn es sein muss, auch bei der Lösung von Konflikten.

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Wann beginnt Ihr Arbeitstag?

So gegen 6.30 Uhr, wenn ich mit meinem Hund – einem spanischer Wasserhund, ein  Perro de agua espanol -, die erste Runde drehe und mir dabei überlege, was im Laufe des Tages anliegt.

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Wie würden Sie sich selbst als Chef beschreiben?

Fordernd, aber auch fördernd, fair und nett.

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… und was würden Ihre Mitarbeiter darauf antworten? 

Ich hoffe, es geht in die gleiche Richtung.

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Tee oder Kaffee?

Tee – erst schwarz, dann grün. Und nur ab und zu mal einen Latte Macchiato.

 

Verraten Sie eine Marotte?

Ich löse mich nur schwer von meinem alter ego, dem Blackberry.

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Was bringt Sie in Harnisch?

Schlamperei, Gedankenlosigkeit, Problemorientiertheit statt Lösungsorientiertheit

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…und was bringt andere an Ihnen in Harnisch? 

Dass ich an andere die gleichen (hohen) Anforderungen wie an mich selbst stelle.

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Was möchten Sie gerne im Ruhestand machen?

Weniger Zeit am Schreibtisch und mehr Zeit am Akkordeon und auf Reisen verbringen und mich gemeinnützig engagieren.

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Was schätzen Sie an anderen Menschen am meisten? 

Humor, Unternehmungsgeist, Optimismus

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Wenn Sie für einen Tag den Job von jemand anderem übernehmen könnten – was wäre das? 

Ich wollte mit niemandem tauschen, nicht mal für einen Tag. Aber Angela Merkel würde ich gerne mal einen Tag lang begleiten.

Barbara Mayers Stehpult, das..., mit den Fotos aus der Provence, wo sie am liebsten und oft ausspannt.

Barbara Mayers Stehpult, das sie schon ewig begleitet – mit den Provence-Fotos aus ihren Urlauben.

 

http://www.fgvw.de/119-0-Mayer+Barbara+Dr.html

Juve Awards 2018: Kanzlei des Jahres ist Latham & Watkins …und was es sonst noch so gab bei den Oskars für die Wirtschaftsanwälte

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Die Juve-Awards – so etwas wie die Oskars – für die besten Wirtschaftsanwälte wurden auch in dieses Jahr  wieder in der Alten Oper in Frankfurt am vergangenen Donnerstagabend  verliehen. Das Publikum: Rund 1.000 geladene Anwälte aus den Top-Kanzleien – ein bisschen wie ein großes Klassentreffen. Moderator war ZDF-Journalist Theo Koll.

 

 

 

 

Hier die Liste mit sämtlichen Awards, von denen nicht alle auf der Bühne vergeben wurden:

 

 

Hier die Schnappschüsse der einzelnen Awards, die auf der Bühne verliehen wurden:

Dispute Resolution: Hogan Lovells

Hogan Lovells: Dispute Resolution

 

M&A: Linklaters

M&A: Linklaters

 

Kartellrecht: Hengeler

Kartellrecht: Hengeler Mueller

 

Inhouse-Team für M&A: BASF

Inhouse-Team M&A. BASF

 

Gründerzeit-Award: Novacos

Gründerzeit-Award: Novacos

 

Inhouse-Team für IP: Deutsche Telekom

Inhouse-Team IP: Deutsche Telekom

 

 

Technologie und Medien: Bird & Bird

Technologie und Medien: Bird & Bird

 

 

IP: Bardehle Pagenberg

Bardehle Pagenberg

 

Regulierte Industrien: Noerr

Regulierte Industrien: Noerr

 

 

Arbeitsrecht: DLA Piper

Arbeitsrecht: DLA Piper

 

 

Bank- und Finanzrecht: Sullivan & Cromwell

Bank- und Finanzrecht: Sullivan & Cromwell

 

 

Private Equity und Venture Capital: Milbank Tweet Hadley & McCloy

 

 

Mittelstand: Friedrich Graf von Westphalen & Partner

Kanzlei des Mittelstands: Friedrich Graf von Westphalen mit Barbara Mayer auf der Bühne (Mitte)

 

Immobilien- und Baurecht: Loschelder

Immobilien- und Baurecht: Loschelder

 

 

Compliance: Gleiss Lutz 

Compliance: Gleiss Lutz

 

 

Inhouse-Team: Media-Saturn – das neunköpfige Team, dem die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) vorbildlich gelungen ist. So gut, dass sie inzwischen anderen Unternehmen als Blaupause dient, laut „Juve“.

 

 

Kanzlei des Jahres Österreich: Haslinger Nagele & Partner – ein Viertel aller Partner sind Frauen und die Hälfte aller Anwälte sind weiblich. 

Kanzlei des Jahres Österreich

 

 

Kanzlei des Jahres: Latham & Watkins – „die Gipfelstürmer“, so „Juve“

Kanzlei des Jahres: Latham & Watkins

 

 

Das Schlusswort von Gastgeber und Juve-Gründer Aled Griffiths galt Mario Schmidt, dem Managing Partner der Kanzlei Willkie Farr & Gallagher, der wenige Tage vor den Juve-Awards verstorben ist – und bei denen er oft war. Man möge auf ihn mit einem Glas anstoßen am heutigen Abend. Den Management-Blog-Lesern ist Mario Schmidt bekannt mit seinem „Nahaufnahme“-Fragebogen und seinen Antworten im „WiWo-Fragebogen“ im Heft.

 

 

 

was noch war: …welche Kanzleien sich etwas trauten bei ihrer Vorstellung:

Dentons, nominiert für Kartellrecht:

 

 

CMS, nominiert für Regulierte Industrien

 

 

Das Arbeitsrecht-Team von Luther trat im Casual Dress vor die Kamera:

 

 

…Bluedex für den Gründerzeit-Award

 

 

Hier geht´s zur Bildergalerie von Juve…..https://awards.juve.de/awards-2014/bildergalerie#gallery/678/832

 

 

 

 

 

Der neue Blogger-Relevanz-Index 2018

Juve Awards 2018: Welchen Kanzleien ihre preisgekrönten Anwälte eine Pressemitteilung wert sind. Die schnellste war dieses Mal Friedrich Graf von Westphalen

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Welche Top-Kanzlei wie schnell ihre Pressemitteilungen zu den #JuveAwards2018 schickte. 

 

 

Am schnellsten war Friedrich Graf von Westphalen & Partner mit ihrer Pressemitteilung zum Juve Award – und zwar noch am selben Abend. Genauer gesagt, sogar während die Veranstaltung noch im vollen Gange war: Um 23.26 Uhr.

Am Rande bemerkt: ein Hexenwerk ist es nicht, schließlich kann man die Pressemitteilung ja vorbereiten. Schon mal schreiben und nur noch abwarten, ob man den Sendeknopf drücken kann.

Am Willen zur Live-Berichterstattung kann´s nicht liegen, die erste Kanzlei, dies bislang  ein Bild von der Veranstaltung in der Frankfurter Alten Opfer mitgeschickt hatte das war Heuking Kühn für sein Vergaberechtsteam mit Ute Jasper an der Spitze vor zwei Jahren.   

Juve-Awards 2016: Welche Top-Kanzleien wie schnell sind – Heuking führt

 

Dieses Jahr hat die Kanzlei Theopark noch in der Alten Oper posiert und mitgeschickt:

Kanzlei Theopark bei den #JuveAwards2018

 

Insgesamt war die Zahl der Pressemitteilungen mager. Gerade mal acht Kanzleien schickten Pressemitteilungen für ihre neun Trophäen und die dazugehörigen Helden – warum die anderen rund 25 es ließen, ist schier unerklärlich. An den Kosten kann es kaum liegen, E-Mails kosten nicht mal Porto. Sind Partnergesellschaften am Ende nicht nicht so stolz, wenn nur ein Team gewinnt? Gibt es da am Ende Neid-Probleme? Mit den Nicht-Geehrten aus derselben Kanzlei? Oder bekommen Top-Kanzleien schon genug positive PR? Und: Wollen sie ihre Klienten nicht darin bestätigen, die richtige Kanzlei-Wahl getroffen zu haben? Oder haben Sie einfach generell Angst unkontrolliert in den Medien zu erscheinenund verschicken gar keine Pressemitteilungen? Fragen über Fragen, Erklärungen sind willkommen in der Kommentierungsmöglichkeit oder direkt an mich per Mail.

 

Hier sind sie sieben Kanzleien mit ihren Pressemitteilungen für die acht Awards und die Uhrzeiten: 

Do 25.10.2018 23.26  Uhr: Friedrich Graf von Westphalen & Partner ist Kanzlei des Jahres für den Mittelstand

 

Freitag, 26.10.2018, 10.29 Uhr: CMS ist Kanzlei des Jahres für Gesundheitswesen

 

Freitag, 26.10.2018, 11.40 Uhr: Hogan Lovells ist Kanzlei des Jahres für Dispute Resolution

 

Freitag, 26.10.2018, 12.13 Uhr: DLA Piper ist Kanzlei des Jahres für Arbeitsrecht

 

Freitag, 26.10.2018 12.25 Uhr: Hengeler Mueller ist Kanzlei des Jahres für Kartellrecht

 

Freitag, 26.10.2018, 12.29 Uhr: Noerr ist Kanzlei des Jahres für Regulierte Industrien und Kanzlei des Jahres für Vertriebssysteme

 

Freitag, 26.10.2018, 13.08 Uhr: Bird & Bird ist Kanzlei des Jahres für Technologie und Medien sowie für IT und Datenschutz

 

Mittwoch, 31.10.2018, 15.43 Uhr: Theopark ist Kanzlei des Jahres im Süden

 

Hier zwei der Vertreter der schnellsten Kanzlei, Friedrich Graf von Westphalen:

Barbara Mayer und Gerhard Manz von Friedrich Graf von Westphalen & Partner

 

Und by the way hier noch bisher unveröffentlichte Impressionen:

Diese Pumps standen herren-, oder besser damenlos gegen Mitternacht unterm Stehtisch, weil sie allzu sehr drückten. Und um Irrtümern vorzubeugen: nein, es waren nicht meine .

 

 

FAS-Redakteurin Corinna Budras und Andreas Gerhards von Orrick – Kommentar eines Twitterers: „Ist schon wieder#RoyalWedding“? Corinna Budras Antwort: „Of course“

 

 

Abmarsch gegen vier Uhr – dem Vernehmen nach war der Kehraus dann gegen sechs Uhr mit traditionellem Schunkeln

 

 

 

 

Der neue Blogger-Relevanz-Index 2018


#Juveawards2019 – Oskars für die Wirtschaftsanwälte: „Die Frau Mayer hat immer recht“

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Wie der Hashtag des Abends hieß, wurde auf Twitter schon mal am Nachmittag vorab geklärt  – und zwar von Aled Griffiths von „Juve“ mit den Worten: „Die Frau Mayer hat immer recht“: #Juveawards 2019.

Gemeint war der Antwort-Tweet der Managing-Partnerin von Friedrich Graf von Westphalen aus Freiburg, die spätestens seit ihrem Vorjahres-Auftritt bei den „Juve“-Awards im langen roten Kleid den Allermeisten ein Begriff ist. Wenn sie es nicht ohnehin schon längst war durch ihre Posts auf Instagramm und Twitter oder ihren Einsatz für die Frauenquote beziehungsweise Frauen in den Top-Etagen der Wirtschaft, den Führungsebenen.

Auf Twitter ist sie zu finden unter @Barb_Mayer. Sie parierte übrigens mit „Das sagt mir jeden Morgen mein Becher von @DasRechtsportal 😉 Es muss was dran sein…“

Barbara Mayer (Foto: Juve)

 

Die „Juve“-Awards fanden – wie immer, traditionell – in der Alten Oper in Frankfurt am vergangenen Donnerstagabend statt mit 1000 geladenen Gästen – sie ist so ähnlich wie die Verleihung der Oskars für die Filmindustrie in den USA. Nur ohne so viel Fotografen- und Zuschauerrummel am roten Teppich am Eingang und ohne TV-Übertragung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier geht´s zur Veröffentlichung der geehrten Anwälte und Kanzleien:

https://awards.juve.de/sieger/

 

 

Kanzlei des Jahres wurde Luther:

Kanzlei des Jahres: Luther(Foto: C.Tödtmann)

 

Arbeitsrechts-Kanzlei des Jahres Kliemt aus Düsseldorf – mindestens zum vierten Mal….

(Foto: C.Tödtmann)

 

…Inhouse-Team des Jahres die Deutsche Bahn

(Foto: C.Tödtmann)

 

…Inhouse-Team IP: Tyssenkrupp

(Foto: C.Tödtmann)

 

 

…Kanzlei des Jahres für Kartellrecht: Redeker Sellner Dahs

Redeker Sellner Dahs (Foto: C.Tödtmann)

 

…Kanzlei des Jahres für IP: Arnold Ruess

Arnold Ruess (Foto: C.Tödtmann)

 

…und Publikumsliebling als Kanzlei mit dem besten Foto, CMS:

(Foto: C.Tödtmann)

 

Wer sonst noch so da war….

Oliver Löffel (l.) und Daniel Busse (r.) (Foto: C.Tödtmann)

Joachim Jahn und Corinna Budras  (Foto: C.Tödtmann)

Nikolaus Reinhuber (Baker & McKenzie) und Alexander Gommlich (Deutsche Bahn)

 

 

 

Thomas Ubber (Allen & Overy) (von links nach rechts), Corinna Budras (FAZ), Oliver Löffel (LöffelAbrar) Daniel Busse, Claudia Tödtmann,

 

Silke Haars (Haars Kommunikation) und Friederike Hartmann (l., Herberts Smith Freehills)

 

Joachim Jahn (l.,“NJW“), Corinna Budras („FAZ“) und Hubertus Kolster (r., CMS)

 

 

Friederike Hartmann (HSF), Silke Haars (HK), Andreas Gerhards (Orrick), Corinna Budras („FAZ“) (Foto: C.Tödtmann)

 

Henrik Lüthge, Kliemt (l.) und Stefan Rizor (r., Osborne Clarke) (Foto: C.Tödtmann)

 

Holger Stappert und Anne Wegner von Luther (Foto: C.Tödtmann)

 

 

Aled Griffiths (Juve) und Claudia Tödtmann (WirtschaftsWoche)

 

Zur Bildergalerie von „Juve“: 

https://awards.juve.de/sieger/

Bildergalerie

 

Blogger-Relevanz-Index 2019: Blogs von Frauen

Blogger-Relevanz-Index 2018

 

Alle M&A-Partnerinnen der Law Firms passen in einen VW-Bus

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Barbara Mayer aus dem Corporate-Team der Kanzlei Friedrich Graf von Westphalen & Partner aus Freiburg/ Köln ist – zusammen mit Manuela Roeding von Hengeler Mueller – die erste Frau, die jetzt in den Ausschuss Gesellschaftsrecht* in der Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) einzieht. Handelte es sich hierbei doch bislang um eine reine Männerveranstaltung – die wohl jetzt erstmals gezielt die andere Hälfte der Menschheit in ihre Auswahl einbezogen hat. Für den Management-Blog plaudert sie ein wenig aus dem Nähkörbchen:

Frau Mayer, eine Kollegin von Ihnen erzählte mir erst kürzlich, dass diejenigen Frauen im Bereich Corporate/M&A, die es geschafft haben, Partnerinnen zu werden,  locker in einen VW-Bus passen würden. Wer ist das aus Ihrer Sicht?

Es wurde Zeit, dass sich die Bundesrechtsanwaltskammer auch für Frauen öffnet, repräsentiert sie doch einen Berufsstand mit einem hohen Frauenanteil. Aktuell passen tatsächlich die weiblichen Partner der Großkanzleien aus dem Bereich Corporate / M&A noch locker in einen VW-Bus.

Barbara Mayer

…und wem begegnen Sie da so?

Mir fällt keine einzige Frau ein, der ich bei Verhandlungen in zahlreichen Transaktionen schon einmal gegenüber gesessen hätte. Wenn Frauen in unserem Bereich auftauchen, dann häufiger als Unternehmensjuristinnen. Insbesondere übrigens bei internationalen Unternehmen. Die wenigen Frauen, die im Bereich Corporate / M&A auf Partnerebene tätig sind, kenne ich von Veranstaltungen, vom Hörensagen oder wegen ihrer Veröffentlichungen. Das sind Daniela Weber-Rey von Clifford Chance, Daniela Favoccia von Hengeler Mueller (die kenne ich noch von der Uni). Bei Freshfields gibt es gleich drei Partnerinnen: Stephanie Hundertmark (auch die kenne ich von der Uni), Annedore Streyl und Hildegard Bison. Darüber hinaus gibt es noch Gabriele Rosskopf von Gleiss Lutz, Ulrike Friese-Dormann von Milbank, Gabriele Apfelbacher von Cleary Gottlieb, Ulrike Gantenberg von Heuking Kühn und Hildegard Ziemons (die kenne ich aus der Arbeitsgemeinschaft Handels- und Gesellschaftsrecht im DAV).

 

Können Sie sich dieses Phänomen erklären, wenn doch die Frauen schon seit Jahrzehnten die Unis bevölkern und durchaus gute Examina machen?

Grundsätzlich fehlt es – wie die kurze Liste zeigt – an Vorbildern. Gerade darum ist der Schritt der BRAK so wichtig, in den Ausschuss Gesellschaftsrecht erstmals zwei Frauen zu berufen. Aber es gibt auch andere Gründe für den Frauenmangel im Bereich Corporate / M&A: Frauen stürzen sich traditionell und immer noch bevorzugt auf Rechtsgebiete, die eher einen sozialen Touch haben. In den Großkanzleien ist das zum Beispiel das Arbeitsrecht, aber auch das öffentliche Recht. Partner werden Anwälte in aller Regel zwischen 30 und 40 Jahren. In dieser Phase sind aber viele Frauen mit ihren Kindern befasst und deshalb häufig nur in Teilzeit tätig.

 

…und Teilzeit-Partner sind nicht gerade erwünscht in Law Firms.

Sie führen jedenfalls Teilzeit-Partnerschaften erst in jüngster Zeit ein und waren vor zehn oder 15 Jahren noch undenkbar, jedenfalls gab es kaum welche. Wer im entscheidenden Moment in der Kanzlei nicht oder zu wenig präsent ist, hat wenig Chancen, seine Karriere fortzuführen. Und weil das so ist, haben viele meiner guten Kommilitoninnen sich damals gleich für den öffentlichen Dienst oder für die Tätigkeit in einem Unternehmen entschieden.

 

Sie hatten nie Probleme, weil Sie eine Frau sind?

Ich habe nicht das Gefühl, als Frau jemals übergebügelt worden zu sein. Das einzige, was ich berichten kann, ist die Verwechslung mit meiner Sekretärin oder der Sekretärin des Partners, bei dem ich als junge Anwältin gearbeitet habe. Deswegen rate ich allen tüchtigen jungen Anwältinnen zum Doktor-Titel. Das mindert die Verwechselungsgefahr und schafft Respekt.

 

Wie haben Sie reagiert, wenn man sie mit Ihrer Sektretärin verwechselt hat oder für eine Sekretärin hielt, eben weil sie eine Frau sind?

Wenn ich irgendwo angerufen habe, haben mich die Vorzimmerdamen meiner Gesprächspartner ab und zu erst malgefragt, mit welchem Anwalt sie denn verbinden dürften. Ich habe mir dann manchmal einen Spaß draus gemacht und gesagt, dass ich gleich mit Frau Dr. Mayer verbinden würde. Dann habe ich etwas gewartet und auf dem Schreibtisch geraschelt und mich anschließend mit `Rechtsanwältin Dr. Mayer`wieder gemeldet. Dann waren die Verhältnisse geklärt – und alle zufrieden.

 

* Das Gremium besteht aus elf Mitgliedern, die bei Gesetzgebungsverfahren Stellungnahmen zu Gesetzentwürfen und Expertenauskünfte sowie Einschätzungen in Ministerien oder im Parlament abgeben.

 

Ein Teller Backhähnchenschlegel mit Barbara Mayer und Gerhard Manz

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„Ich mach gerne Urlaub“, grinst Barbara Mayer, Top-Anwältin aus Freiburg und Partnerin der Kanzlei Friedrich Graf von Westphalen & Partner. Und das sagt sie auch ihren Mandanten, da kennt sie nichts. Etwa wenn sie eine Telefonkonferenz zusammen mit ihrem Partner Gerhard Manz während des Urlaubs führt. Am Strand von Griechenland oder irgendwo in der Provence. Und wenn der Mandant sich wundert, warum die Telefonleitung so schlecht ist. Den Mut hat nicht jeder High-Potential-Anwalt.

Barbara Mayer, Partnerin bei Friedrich Graf von Westphalen

Barbara Mayer, Partnerin bei Friedrich Graf von Westphalen & Partner in Freiburg

Wir sitzen am Rande des Deutschen Anwaltstags in Düsseldorf beim Österreicher in den Kitzbüheler Stuben vor dem Lokal, essen lauwarmen Kartoffelsalat mit Backhähnchen-Schlegeln und lassen Revue passieren, was so war beim  Anwaltstag. Mayer ist stolz, dass beim Empfang der Arbeitsgemeinschaft der Anwältinnen gut 100 Besucher – darunter auch viele Männer – waren. Das ist eins der Themen beim Anwaltstag: die Frauen, und wie man sie hält. Der Großteil der Frauen arbeitet in ihrer eigenen Praxis und zwar alleine. Ein weiterer Großteil arbeitet nur Teilzeit.

Gerhard Manz, Partner bei Friedrich Graf von Westphalen

Gerhard Manz, Partner bei Friedrich Graf von Westphalen & Partner in Freiburg

Der Wollladen-Effekt.Ihr Kollege Manz erzählt vom sogenannten Wollladen Effekt, der bei Frauen regelmässig auftrete. Der bedeutet, dass Frauen, die sich selbständig machten, gerne einen Wolladen aufmachen, weil sie auch selbst gerne stricken. Und bei Anwältinnen sei das nicht anders: statt gezielt nach einer guten Perspektive für ihre Karriere Ausschau zu halten, schauen sie oft nach etwas, das ihnen gerade naheliegt. Und das ist eben eher das Familienrecht oder das Arbeitsrecht – und weniger das Urheber- oder Kartellrecht.

 

42 Prozent weniger Einkommen bei Anwältinnen als bei Anwälten

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Aber Frauen entscheiden sich viel häufiger für kleinere Kanzleien, beobachtet auch Mayer. Die Folge: Sie haben weniger gewerbliche Mandanten und sie verdienen deutlich weniger. Und das betstätige auch die Studie des Deutschen Anwaltvereins, die auf dem Anwaltstag eine Hauptrolle spielte (man hatte eigens die TV-Moderatorin Gabi Bauer engagiert für die entsprechende Podiumsveranstaltung):  Der Gender Pay Gap – die Einkommenskluft zwischen den Geschlechtern – in der Rechtsberatung sogar bei 42 Prozent liegt  – und die Frauen – nicht die sonst üblichen – rund 20 Prozent weniger verdienen.

Auch ihre Kanzlei bemühe sich, junge Frauen zu halten – auch nachdem sie vielleicht Kinder bekommen haben: „Wir sind für gute Frauen flexibel ohne Ende“, sagt Mayer – und trotzdem springen so manche lieber ab. Warum? das verstehen sie selbst nicht so ganz.

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Wenn Kanzleien nicht mal eine Homepage haben…ist das ein Signal

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Und wir kommen darauf zu sprechen, wie viele kleine Kanzleien den Zug der Zeit verpassen. Sie haben noch heute keine Homepage – was nicht entscheidend ist, aber ein Indiz. Für mangelnde Innovationsfreude zum Beispiel. Zum Beispiel Sozietäten in kleineren Städten. Die früher noch ein paar lokalen Industriemandanten hatten, die aber im Laufe der Jahre sang- und klanglos abhanden gekommen sind. Mayer erzählt von so einer typischen Kanzlei, die heute nur noch auf 800 Euro Streitwert im Durchschnitt pro Fall kommt – und davon kaum leben kann. Warum die Firmenkunden weg gehen? Das liege an der fehlenden Spezialisierung und Internationalisierung, denken die beiden Badener Mayer und Manz.Denn an Einsatzfeldern mangelt es auch bei mittelständischer Klienten keineswegs. Solche etwa, denen eine eigene Compliance-Abteilung zu teuer ist und die auf schlanke Strukturen Wert legen. Und heute verlangen Firmenkunden von ihren Lieferanten Zusicherungen, dass auch sie compliance-gerecht produzieren.

Oder: Bauen denen Anwälte ein Compliance-System auf, sinken die Versicherungsprämien. Und vor allem: Stellt sich dann heraus, dass ein Geschäftsführer der eigenen Untergesellschaft in Bangladesh mit Schmiergeldern gearbeitet hat, kann dafür die Muttergesellschaft hier belangt werden. Und dann kann sich das Top-Management zumindest damit persönlich rechtfertigen, dass es eine Compliance-Struktur geschaffen hat – auch mit Hilfe von Anwälten, von denen sie sich dabei beraten lassen.

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Die Flucht der Unternehmen nach Österreich und in die Schweiz – vor den deutschen AGB-Regeln übers Kleingedruckte

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Manz und Mayer sprechen schon von der nächsten Veranstaltung für Rechtsanwälte und zwar dem 3. Europäischen Handels- und Gesellschaftsrechtstag in Wien  Ende Juni. Wo es um große Unternehmen aus Deutschland geht, die wegen des strenge Rechts der AGB´s ins österreichische oder schweizer Rechtssystem flüchten. Die unbegrenzte Haftung etwa, mache denen zu schaffen. Manz erklärt: Wer eine Schraube für 90 Cent das Stück beispielsweise für Bremsanlagen für Autos produziert und seine Haftung je Fall nicht auf eine Million Euro beschränken kann, hat ein Problem. Denn das ist nach deutschem Recht unzulässig – jedenfalls mit Hilfe von vorformulierten Standardklauseln, also dem Kleingedruckten, den AGB´s .

Ganz abgesehen davon, dass reine Vermögensschäden als entgangener Gewinn nicht mal versicherbar sind: So zum Beispiel ein Schaden, den ein Autohersteller dadurch erleidet, dass sein Band stillsteht, weil die vom Lieferanten geschickte – und dringend benötigte – Spezial-Schraube zu kurz, zu lang oder zu dick ist. Wenn Ersatz auch gar nicht so schnell zu beschaffen ist. Nach deutschem Recht können die Hersteller dieses immense Risiko durch kleingedruckte AGB`s nämlich weder – wirksam – ausschließen noch zumindest deckeln. Anders als etwa nach schweizerischem Recht

Deutsche Anwälte müssen ihren mandanten also raten, entweder jedesmal – lästige – Haftungsbeschränkungen per Individualvertrag zu vereinbaren. Oder zu vereibaren, dass  schweizerisches Recht gelte. Und dann könne sich der Mandant auch direkt Anwälte in der Schweiz beauftragen – jedenfalls bei wirklich wichtigen Verträgen.  Bei kleineren Geschäften schreiben deutsche Anwälte auch schon mal unter ihren Vertrag, dass dass Schweizer Recht gilt. „Das ist nicht perfekt, aber in der Praxis verbreitet“, sagt Mayer.

Wiener Schnitzel in den "Kitzbüheler Stuben" - als Ersatzfoto, nur so lange das mit  Backhendel-Schlegeln noch produziert wird

Wiener Schnitzel in den „Kitzbüheler Stuben“ – als Ersatzfoto, nur so lange das mit Backhendel-Schlegeln noch produziert wird.

Babara Mayer: http://www.fgvw.de/119-0-Mayer+Barbara+Dr.html

Gerhard Manz: http://www.fgvw.de/50-0-Manz+Gerhard.html

 

Unfähige Goldröckchen statt hochqualifizierter Männer? Was für ein Quatsch. Top-Juristin Barbara Mayer räumt mit Vorurteilen der Frauenquote-Diskussion auf

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Wer hat Angst vor der Frauenquote?

Gastbeitrag von Babara Mayer, einer der führenden M&A-Anwältinnen Deutschlands und Partnerin bei Friedrich Graf von Westphalen & Partner

 

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In den Koalitionsverhandlungen haben sich Union und SPD auf Vorgaben für Frauenquoten in Unternehmen geeinigt: Mindestens 30 Prozent der Aufsichtsräte sollen ab 2016 weiblich sein. Das betrifft allerdings nur eine winzige Zahl von Unternehmen, nämlich nur börsennotierte mit mehr als 2000 Mitarbeitern. Wenn die Frauenquote Gesetz wird, sind also vielleicht 500 Unternehmen in Deutschland betroffen – von insgesamt fünf Millionen.
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Musterschüler: Henkel, Deutsche Bank, Beiersdorf und Allianz 
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Dennoch schlägt das Thema Wellen in der deutschen Wirtschaft. Denn bisher erfüllt nur jeder vierte Dax-Konzern die geplante Frauenquote. Henkel, Deutsche Bank, Beiersdorf und Allianz sind die Musterschüler. Bei diesen vier Unternehmen erfüllen sowohl die Anteilseigner als auch die Arbeitnehmer die 30-Prozent-Quote im Aufsichtsrat.
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Einige Unternehmen schaffen die 30-Prozent-Marke nur mit Hilfe einer starken Frauenpräsenz im Arbeitnehmer-Lager: Commerzbank, Deutsche Post, Deutsche Telekom und Lufthansa.
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Auf der Anteilseigner-Seite sieht es hingegen düster aus: Im 20-köpfigen Aufsichtsrat der Lufthansa ist die Chefin des Maschinenbauers Trumpf, Nicola Leibinger-Kammüller, die einzige Frau unter den zehn Vertretern der Anteilseigner. Dementsprechend geht in den Wirtschaftsverbänden die Angst um. Die Angst davor, dass die Frauenquote unqualifizierte Goldröckchen hervorbringen könnte, die Plätze blockieren, die anderenfalls hochqualifizierte Männer innehätten.
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Frauen müssen Ingenieurinnen sein und Männer nicht?
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Hochqualifizierte Männer gegen unfähige Goldröckchen? Das möchte ich doch etwas näher beleuchten.
 
Nicola Leibinger-Kammüller, die schon erwähnte Chefin des Maschinenbau-Unternehmens Trumpf und damit eine der Spitzenfrauen der deutschen Wirtschaft, bezeichnete die in den Koalitionsverhandlungen angedachte Quote als „überflüssig“. Und dass es zum Beispiel im Maschinenbau nicht genügend qualifizierte Frauen gebe. Die Pläne der künftigen Koalition lösten „nicht das Problem, dass gerade Industrieunternehmen zu wenig Frauen und speziell Naturwissenschaftlerinnen und Ingenieurinnen für die Führungspositionen auf unteren Ebenen haben“.
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Leibinger-Kammüller ist als Germanistin in drei Aufsichtsräten – und verlangt von anderen Frauen  ein naturwissenschaftliches oder Ingenieur-Studium
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Das mag sein, spricht aber nicht gegen die Frauenquote in den Aufsichtsräten. Denn die Aufsichtsräte großer deutscher Unternehmen bestehen nicht etwa aus Naturwissenschaftlern, Ingenieuren und Technikern, unter denen es wenige Frauen gibt. Und Frau Leibinger-Kammüller sollte das eigentlich wissen. Sie selbst hat – ganz frauentypisch – Philologie studiert: Germanistik, Anglistik und Japanologie. Dennoch bereitet es für sie ersichtlich kein Problem, den Aufsichtsräten von Lufthansa, Siemens und Axel Springer anzugehören. „Zur Führung eines Unternehmens braucht man vor allem Persönlichkeit, Begeisterungsfähigkeit, Entscheidungskraft und Veränderungsbereitschaft,“ sagte sie 2011 in einem Interview.
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Nur 13 Prozent der Aufsichtsräte sind bisher Naturwissenschaftler oder Ingenieure
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Damit hat sie zweifellos recht. Nur: diese Qualitäten sind nicht unbedingt die Schwerpunkte in einem naturwissenschaftlichen oder technischen Studium, sollte man meinen. Und in der Tat. In den Aufsichtsräten deutscher Großunternehmen sind Diplom-Ingenieure mit sieben Prozent und Naturwissenschaftler mit sechs Prozent eher schwach vertreten. Es dominieren hingegen Wirtschaftswissenschaftler und Juristen: bei den Funktionsträgern aus den DAX-, MDAX- und SDAX-Unternehmen sind die Ökonomen (Betriebswirte, Volkswirte und Bankkaufleute) mit 41 Prozent und die Juristen mit 18 Prozent vertreten.
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Weder Cromme, noch Schneider, Wenning Bischoff oder Kley haben die Ausbildung, ohne die es bei Frauen nicht gehen soll
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Einige Beispiele aus der Elite der deutschen Aufsichtsräte gefällig?
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– Gerhard Cromme, bis vor kurzem Aufsichtsratsvorsitzender des Technologie-Konzerns Siemens und des Stahl- und Technologieunternehmens ThyssenKrupp, Mitglied in den Aufsichtsräten von Axel Springer und Saint-Gobain, hat Jura und Volkswirtschaft studiert.
– Manfred Schneider, Aufsichtsratsvorsitzender des Gas- und Technologiekonzerns Linde, des Energieversorgungskonzerns RWE, lange Jahre in derselben Funktion auch beim Chemie-Konzern Bayer, Mitglied der Aufsichtsräte von Daimler und TUI, hat Betriebswirtschaft studiert.
– Werner Wenning, der Aufsichtsratsvorsitzende von Bayer, kommt aus dem Finanz- und Rechnungswesen.
– Manfred Bischoff, Aufsichtsratsvorsitzender von Daimler, hat Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft studiert.
– Max Kley, Aufsichtsratsvorsitzender von SGL Carbon und Mitglied im Aufsichtsrat von HeidelbergCement und BASF, ist von Hause aus Jurist.
Mit anderen Worten: man(n) muss nicht Ingenieur oder Naturwissenschaftler sein, um für den Aufsichtsrat eines deutschen High-Tech-Konzerns qualifiziert zu sein. Dann sollte dasselbe auch für Frauen gelten. Und schon wird es schwierig mit der Argumentation: Der Frauenanteil unter den Studierenden der Rechtswissenschaften liegt bei etwa 51 Prozent beziehungsweise rund 35 Prozent bei den Wirtschaftswissenschaftlern. 
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Auch auf dem Ticket Unternehmer-Tochter kann man auch einen guten Aufsichtsrat-Job machen
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Dass sogar ein Philologie-Studium nicht von Schaden ist, wenn es darum geht, sich für die Leitung eines Unternehmens zu qualifizieren, zeigt das Beispiel von Nicola Leibinger-Kammüller. Sie hätte ihre Position vermutlich nicht, wenn sie nicht die Tochter des Trumpf-Patriarchen Berthold Leibinger wäre. Aber sie füllt ihre Position ersichtlich sehr gut aus – nicht nur im eigenen Unternehmen, sondern eben auch in Aufsichtsräten von Lufthansa, Siemens und Axel Springer.
Über Barbara Mayer: 

Die millionenschweren Fluchten vor der Frauenquote in die SE´s

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Weil die gesetzlich geplante Frauenquote nicht für Europa-AG´s gelten, könnten manche Konzerne jetzt aus Angst vor Frauen im Aufsichtsrat auf die Idee kommen, noch rasch umzufirmieren.

Die Bundesregierung macht jetzt ernst mit der Frauenquote: der Gesetzentwurf, der Unternehmen wie öffentlichen Dienst in Sachen Geschlechtergleichstellung in den Cheftetagen zur Räson bringen soll, ist 120 Seiten dick. Alle Selbstverpflichtungen der Wirtschaft in den vergangenen zwölf Jahren waren nur in den Schreibtischschubladen gelandet und wurden mitnichten umgesetzt.

Die wichtigsten Folgen: Ab 2015 sollen in den Aufsichtsräten von rund 120 börsennotierten Aktiengesellschaften 30 Prozent Frauen sitzen. Übergangsweise dürfen die Kontrollorgane bleiben wie sie sind, erst bei Neubesetzungen kommt zum Zuge, wer bis dato unterrepräsentiert ist. Wer hiergegen verstößt, muss die Plätze im Aufsichtsrat unbesetzt lassen, so der Entwurf. Ausserdem müssen die Unternehmen berichten, ob sie die Quote erreicht haben oder, falls nicht, welche Gründe das verhinderten.

Wer nicht unter die Frauenquote fallen wird

Nicht betroffen sind von dem geplanten Gesetz jedoch Aktiengesellschaften, die als SE firmieren, als Societas Europae. Zu ihnen zählen beispielsweise Allianz, BASF, Köckner, Eon, MAN, SGL Carbon, Fresenius oder Hannover Rück (siehe Tabelle von Kienbaum Consultants International.

Welche Dax160-Unternehmen sich in SE’s (Societas Europae) umwandelten

Unternehmen Index
1)    Aixtron SE TecDax
2)    Allianz SE DAX30
3)    Axel Springer SE MDAX
4)    BASF SE DAX30
5)    Bilfinger Berger SE MDAX
6)    CANCOM SE TecDax
7)    Deutsche Annington Immobilien SE SDAX
8)    Fresenius SE & Co. KGaA DAX30
9)    FuchsPetrolub SE MDAX
10) E.ON SE DAX30
11) GfK SE SDAX
12) Hannover Rück SE MDAX
13) Klöckner & Co. SE MDAX
14) MAN SE MDAX
15) Nordex SE TecDax
16) PUMA SE SDAX
17) SGL Carbon SE MDAX
18) Surteco SE SDAX
19) Tipp 24 SE SDAX
20) Wacker Neuson SE SDAX

Quelle: Kienbaum Consultants International, Stand:Feburar 2014 (ohne SAP, DAX30)

3500 Unternehmen, von denen etliche völlig unvorbereitet sind

Entscheidend findet Fidar-Präsidentin Monika Schulz-Strelow die Pflicht für über 3500 – entweder börsennotierte oder mitbestimmte – Unternehmen, ihre Planungen für den Frauenanteil in Führungspositionen zu veröffentlichen. „Von denen sind nicht alle auf die Frauenquote vorbereitet“, so die Chefin der Initiative für Frauen in die Aufsichtsräte.  Letztlich gehe doch um die Frage, welche Unternehmenskultur überleben wird und ob ein Unternehmen für Frauen als Arbeitgeber attraktiv bleibt, wenn dort ohnehin keine Frauen an die Spitze kommen.

Monika Schulz-Strelow von Fidar

Monika Schulz-Strelow von Fidar

Wie verhärtet die Fronten bei diesem Thema sind, bekam Schulz-Strelow erst kürzlich glasklar zu spüren: „Bei einer Aufsichtsräte-Tagung schlug mir deutliche Ablehnung entgegen, als ich mit Ex-Metro-Chef Hans-Joachim Körber auf dem Podium diskutierte.“ Er sprach ihr ab, sie dürfe gar nicht mitreden, da sie keine wirtschaftliche Verantwortung trüge. Was nicht einmal stimmt, da Schulz-Strelow in Berlin bereits acht Jahre lang ein Unternehmen geführt hat – mit Erfolg.

Ob manche Aktiengesellschaften die Frauenquote so sehr fürchten, dass sie sich lieber in die Rechtsform der SE flüchten? Schulz-Strelow glaubt daran nicht, auch in Norwegen habe damals kein  Unternehmen wegen der Frauenquote so gehandelt.

Flucht vor der Quote in die SE

Das sieht Barbara Mayer, Expertin für Gesellschaftsrecht und Partnerin bei Friedrich Graf von Westphalen & Partner anders: „Manche Aktiengesellschaft wird sich nun in eine SE umwandeln“, erwartet die Freiburgerin. „Denn wer die Frauenquote partout ablehnt, der wird nach Wegen suchen, sie zu umgehen.“ Keiner wird’s offen zugeben – um nicht den eigenen Anstrengungen des Personalmarketings zu konterkarieren. Deshalb wird als offizielle Begründung etwas anderes herhalten müssen wie etwa das internationale Renommee, so die Top-Anwältin.

Barbara Mayer, Partnerin bei Friedrich Graf von Westphalen & Partner

Barbara Mayer, Partnerin bei Friedrich Graf von Westphalen & Partner

„Vermutlich wird kein Unternehmen allein wegen der Frauenquote den Aufwand der Umwandlung in die SE auf sich nehmen, aber die Quote könnte ein Argument neben den anderen sein“, mutmaßt Mayer. Denn: SE´s haben noch andere Vorteile: Sie dürfen mit einem Board als Unternehmensspitze arbeiten – ohne die typisch deutsche Aufspaltung in Aufsichtsrat und Vorstand. Das deutsche Mitbestimmungsrecht gilt für SE´s nicht; stattdessen wird der Umfang der Arbeitnehmermitbestimmung zwischen Anteilseignern und Belegschaft ausgehandelt. Und SE’s können frei bestimmen, wie viele Aufsichtsräte sie haben wollen.

SE-Umwandlungen dauern meistens ein Jahr

Ob die Unternehmen, die tatsächlich lieber umfirmieren als eine Frauenquote erfüllen zu müssen, es noch vor 2016 schaffen? Die SE-Umwandlung dauert, wenn es schnell geht, zehn bis zwölf Monate, sagt Anwältin Mayer. Am meisten Zeit kosten die Verhandlungen mit den Betriebsräten: „Sechs Monate dauern allein die Verhandlungen mit den Arbeitnehmer-Vertretern über die Arbeitnehmerbeteiligung“, erläutert sie.
SE-Umwandlungen gehen bei Konzernen in die Millionen

Wie teuer Unternehmen solch eine SE-Umwandlung zu stehen kommt? Bei SAP sollen diese Umwandlungskosten vier Millionen nach Schätzungen ausmachen und sie wurde gerade erst im Mai beschlossen. Laut dem Bericht der EU-Kommission über die Funktionsweise der SE vom 19. November 2010 lagen die Kosten für SE-Gründungen – samt Steuern und Rechtsberatungs- sowie Übersetzungs- und Registrierungskosten – in einer Spanne von 100.000 Euro und zwei bis vier Millionen Euro, im Durchschnitt demnach bei 784.000 Euro (ohne Allianz und BASF). „Mittelständische Unternehmen kostet eine SE-Umwandlung zwischen 100.000 und 500.000 Euro“, so Mayers Erfahrung.
Bei diesen Berechnungen blieben zwei Konzerne aussen vor: Die Allianz als absoluter Ausreißer nach oben mit 95 Millionen Euro und auch die der BASF mit fünf Millionen Euro. Für die Allianz zahlt sich die Umwandlung der Rechtsform in eine Europa-AG (SE) aus. Ihr CEO Michael Diekmann sagte dazu in einem Interview: „Wir haben durch sie beim Auskauf der Minderheitsaktionäre unserer italienischen Tochter RAS bis zu einer Milliarde Euro gespart.“

Zu wenig Frauen – eine Mär

„Dass es nicht genug Frauen gibt, halte ich für falsch“, sagt Mayer. Zum einen gebe genug Professorinnen, Beraterinnen und Politikerinnen, die fachlich hoch qualifiziert sind. Und zum anderen gibt es genug Männer in Aufsichtsräten, die niemals zuvor ein Dax-Unternehmen als Vorstand geführt hätten: EX-FDP-Generalsekretär Patrick Döring bei der Deutschen Bahn,  Ex-Politiker Friedrich Merz bei der Deutschen Börse oder der Axa Versicherung,  der Sozialpädagoge Tobias Merckle bei Heidelberg Cement, Rechtsanwalt Wilhelm Haarmann bei SAP oder der Schwimmer Alexander Popow bei Adidas seien nur einige. „Und die zeigen, dass es auch ausserhalb der DAX-Vorstände Leute gibt, die gute, kritische Aufseher sind,“ so Mayer weiter.

Die aktuellen Besetzungen mit Frauen in den Dax-Aufsichtsräten steht im Woman-on-Board-Index:  http://www.fidar.de/wob-index/aufsichtsrat-und-vorstand.html

Zur SE / Europa-AG: https://de.wikipedia.org/wiki/Societas_Europaea

Barbara Mayer über Vorurteile bei der Frauenquoten-Diskussion: https://blog.wiwo.de/management/2013/11/25/unfahige-goldrockchen-statt-hochqualifizierter-manner-was-fur-ein-quatsch-top-juristin-barbara-mayer-raumt-mit-vorurteilen-der-frauenquote-diskussion-auf/

Fragebogen „Nahaufnahme“: Barbara Mayer von Friedrich Graf von Westphalen & Partner antwortet

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Elf Fragen an Barbara Mayer ….

…. Managing Partner der Top-50-Kanzlei Friedrich Graf von Westphalen & Partner und gehört zu den führenden M&A-Anwälten.

Sie ist eine von drei Frauen in Deutschland, die sich – neben Constanze Ulmer-Eilforth bei Baker & McKenzie und Elisabeth Lepique bei Luther – an die Spitze einer renommierten Wirtschaftskanzlei durchgesetzt haben.

 

Barbara Mayer, Managerin Partnerin bei Friedrich Graf von Westphalen & Partner

Barbara Mayer, Managing Partnerin bei Friedrich Graf von Westphalen & Partner

 

Erklären Sie in einem Satz, was Ihr Unternehmen tut?

Als Wirtschaftsanwälte unterstützen wir Unternehmen im In- und Ausland, meist beratend, wenn es sein muss, auch bei der Lösung von Konflikten.

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Wann beginnt Ihr Arbeitstag?

So gegen 6.30 Uhr, wenn ich mit meinem Hund – einem spanischer Wasserhund, ein  Perro de agua espanol -, die erste Runde drehe und mir dabei überlege, was im Laufe des Tages anliegt.

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Wie würden Sie sich selbst als Chef beschreiben?

Fordernd, aber auch fördernd, fair und nett.

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… und was würden Ihre Mitarbeiter darauf antworten? 

Ich hoffe, es geht in die gleiche Richtung.

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Tee oder Kaffee?

Tee – erst schwarz, dann grün. Und nur ab und zu mal einen Latte Macchiato.

 

Verraten Sie eine Marotte?

Ich löse mich nur schwer von meinem alter ego, dem Blackberry.

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Was bringt Sie in Harnisch?

Schlamperei, Gedankenlosigkeit, Problemorientiertheit statt Lösungsorientiertheit

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…und was bringt andere an Ihnen in Harnisch? 

Dass ich an andere die gleichen (hohen) Anforderungen wie an mich selbst stelle.

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Was möchten Sie gerne im Ruhestand machen?

Weniger Zeit am Schreibtisch und mehr Zeit am Akkordeon und auf Reisen verbringen und mich gemeinnützig engagieren.

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Was schätzen Sie an anderen Menschen am meisten? 

Humor, Unternehmungsgeist, Optimismus

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Wenn Sie für einen Tag den Job von jemand anderem übernehmen könnten – was wäre das? 

Ich wollte mit niemandem tauschen, nicht mal für einen Tag. Aber Angela Merkel würde ich gerne mal einen Tag lang begleiten.

Barbara Mayers Stehpult, das..., mit den Fotos aus der Provence, wo sie am liebsten und oft ausspannt.

Barbara Mayers Stehpult, das sie schon ewig begleitet – mit den Provence-Fotos aus ihren Urlauben.

 

http://www.fgvw.de/119-0-Mayer+Barbara+Dr.html

Juve Awards 2018: Kanzlei des Jahres ist Latham & Watkins …und was es sonst noch so gab bei den Oskars für die Wirtschaftsanwälte

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Die Juve-Awards – so etwas wie die Oskars – für die besten Wirtschaftsanwälte wurden auch in dieses Jahr  wieder in der Alten Oper in Frankfurt am vergangenen Donnerstagabend  verliehen. Das Publikum: Rund 1.000 geladene Anwälte aus den Top-Kanzleien – ein bisschen wie ein großes Klassentreffen. Moderator war ZDF-Journalist Theo Koll.

 

 

 

 

Hier die Liste mit sämtlichen Awards, von denen nicht alle auf der Bühne vergeben wurden:

 

 

Hier die Schnappschüsse der einzelnen Awards, die auf der Bühne verliehen wurden:

Dispute Resolution: Hogan Lovells

Hogan Lovells: Dispute Resolution

 

M&A: Linklaters

M&A: Linklaters

 

Kartellrecht: Hengeler

Kartellrecht: Hengeler Mueller

 

Inhouse-Team für M&A: BASF

Inhouse-Team M&A. BASF

 

Gründerzeit-Award: Novacos

Gründerzeit-Award: Novacos

 

Inhouse-Team für IP: Deutsche Telekom

Inhouse-Team IP: Deutsche Telekom

 

 

Technologie und Medien: Bird & Bird

Technologie und Medien: Bird & Bird

 

 

IP: Bardehle Pagenberg

Bardehle Pagenberg

 

Regulierte Industrien: Noerr

Regulierte Industrien: Noerr

 

 

Arbeitsrecht: DLA Piper

Arbeitsrecht: DLA Piper

 

 

Bank- und Finanzrecht: Sullivan & Cromwell

Bank- und Finanzrecht: Sullivan & Cromwell

 

 

Private Equity und Venture Capital: Milbank Tweet Hadley & McCloy

 

 

Mittelstand: Friedrich Graf von Westphalen & Partner

Kanzlei des Mittelstands: Friedrich Graf von Westphalen mit Barbara Mayer auf der Bühne (Mitte)

 

Immobilien- und Baurecht: Loschelder

Immobilien- und Baurecht: Loschelder

 

 

Compliance: Gleiss Lutz 

Compliance: Gleiss Lutz

 

 

Inhouse-Team: Media-Saturn – das neunköpfige Team, dem die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) vorbildlich gelungen ist. So gut, dass sie inzwischen anderen Unternehmen als Blaupause dient, laut „Juve“.

 

 

Kanzlei des Jahres Österreich: Haslinger Nagele & Partner – ein Viertel aller Partner sind Frauen und die Hälfte aller Anwälte sind weiblich. 

Kanzlei des Jahres Österreich

 

 

Kanzlei des Jahres: Latham & Watkins – „die Gipfelstürmer“, so „Juve“

Kanzlei des Jahres: Latham & Watkins

 

 

Das Schlusswort von Gastgeber und Juve-Gründer Aled Griffiths galt Mario Schmidt, dem Managing Partner der Kanzlei Willkie Farr & Gallagher, der wenige Tage vor den Juve-Awards verstorben ist – und bei denen er oft war. Man möge auf ihn mit einem Glas anstoßen am heutigen Abend. Den Management-Blog-Lesern ist Mario Schmidt bekannt mit seinem „Nahaufnahme“-Fragebogen und seinen Antworten im „WiWo-Fragebogen“ im Heft.

 

 

 

was noch war: …welche Kanzleien sich etwas trauten bei ihrer Vorstellung:

Dentons, nominiert für Kartellrecht:

 

 

CMS, nominiert für Regulierte Industrien

 

 

Das Arbeitsrecht-Team von Luther trat im Casual Dress vor die Kamera:

 

 

…Bluedex für den Gründerzeit-Award

 

 

Hier geht´s zur Bildergalerie von Juve…..https://awards.juve.de/awards-2014/bildergalerie#gallery/678/832

 

 

 

 

 

Der neue Blogger-Relevanz-Index 2018


Juve Awards 2018: Welchen Kanzleien ihre preisgekrönten Anwälte eine Pressemitteilung wert sind. Die schnellste war dieses Mal Friedrich Graf von Westphalen

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Welche Top-Kanzlei wie schnell ihre Pressemitteilungen zu den #JuveAwards2018 schickte. 

 

 

Am schnellsten war Friedrich Graf von Westphalen & Partner mit ihrer Pressemitteilung zum Juve Award – und zwar noch am selben Abend. Genauer gesagt, sogar während die Veranstaltung noch im vollen Gange war: Um 23.26 Uhr.

Am Rande bemerkt: ein Hexenwerk ist es nicht, schließlich kann man die Pressemitteilung ja vorbereiten. Schon mal schreiben und nur noch abwarten, ob man den Sendeknopf drücken kann.

Am Willen zur Live-Berichterstattung kann´s nicht liegen, die erste Kanzlei, dies bislang  ein Bild von der Veranstaltung in der Frankfurter Alten Opfer mitgeschickt hatte das war Heuking Kühn für sein Vergaberechtsteam mit Ute Jasper an der Spitze vor zwei Jahren.   

Juve-Awards 2016: Welche Top-Kanzleien wie schnell sind – Heuking führt

 

Dieses Jahr hat die Kanzlei Theopark noch in der Alten Oper posiert und mitgeschickt:

Kanzlei Theopark bei den #JuveAwards2018

 

Insgesamt war die Zahl der Pressemitteilungen mager. Gerade mal acht Kanzleien schickten Pressemitteilungen für ihre neun Trophäen und die dazugehörigen Helden – warum die anderen rund 25 es ließen, ist schier unerklärlich. An den Kosten kann es kaum liegen, E-Mails kosten nicht mal Porto. Sind Partnergesellschaften am Ende nicht nicht so stolz, wenn nur ein Team gewinnt? Gibt es da am Ende Neid-Probleme? Mit den Nicht-Geehrten aus derselben Kanzlei? Oder bekommen Top-Kanzleien schon genug positive PR? Und: Wollen sie ihre Klienten nicht darin bestätigen, die richtige Kanzlei-Wahl getroffen zu haben? Oder haben Sie einfach generell Angst unkontrolliert in den Medien zu erscheinenund verschicken gar keine Pressemitteilungen? Fragen über Fragen, Erklärungen sind willkommen in der Kommentierungsmöglichkeit oder direkt an mich per Mail.

 

Hier sind sie sieben Kanzleien mit ihren Pressemitteilungen für die acht Awards und die Uhrzeiten: 

Do 25.10.2018 23.26  Uhr: Friedrich Graf von Westphalen & Partner ist Kanzlei des Jahres für den Mittelstand

 

Freitag, 26.10.2018, 10.29 Uhr: CMS ist Kanzlei des Jahres für Gesundheitswesen

 

Freitag, 26.10.2018, 11.40 Uhr: Hogan Lovells ist Kanzlei des Jahres für Dispute Resolution

 

Freitag, 26.10.2018, 12.13 Uhr: DLA Piper ist Kanzlei des Jahres für Arbeitsrecht

 

Freitag, 26.10.2018 12.25 Uhr: Hengeler Mueller ist Kanzlei des Jahres für Kartellrecht

 

Freitag, 26.10.2018, 12.29 Uhr: Noerr ist Kanzlei des Jahres für Regulierte Industrien und Kanzlei des Jahres für Vertriebssysteme

 

Freitag, 26.10.2018, 13.08 Uhr: Bird & Bird ist Kanzlei des Jahres für Technologie und Medien sowie für IT und Datenschutz

 

Mittwoch, 31.10.2018, 15.43 Uhr: Theopark ist Kanzlei des Jahres im Süden

 

Hier zwei der Vertreter der schnellsten Kanzlei, Friedrich Graf von Westphalen:

Barbara Mayer und Gerhard Manz von Friedrich Graf von Westphalen & Partner

 

Und by the way hier noch bisher unveröffentlichte Impressionen:

Diese Pumps standen herren-, oder besser damenlos gegen Mitternacht unterm Stehtisch, weil sie allzu sehr drückten. Und um Irrtümern vorzubeugen: nein, es waren nicht meine .

 

 

FAS-Redakteurin Corinna Budras und Andreas Gerhards von Orrick – Kommentar eines Twitterers: „Ist schon wieder#RoyalWedding“? Corinna Budras Antwort: „Of course“

 

 

Abmarsch gegen vier Uhr – dem Vernehmen nach war der Kehraus dann gegen sechs Uhr mit traditionellem Schunkeln

 

 

 

 

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